Donnerstag, 23. Juli 2015

The Secret Sword Bakuzan - Tutorial


Heute stellen wir euch vor, wie wir beim Bau von Satsuki´s Katana Bakuzan vorgegangen sind. Wir wollten es so detailgenau wie möglich nachbilden und haben dazu verschiedene Nah-Aufnahmen aus dem Anime genommen. Auch hier gab es wieder das Problem, dass es häufig immer ein bisschen anders aussieht. Ein paar Vorlagen seht ihr hier:




Die Grundlage ist Fichtenholz, zugeschnitten auf die Form und gesamte Länge des Katanas (Bei der Länge haben wir uns an der Vorlage und Terrorpuschels Größe orientiert damit es im Verhältnis passt). Trotz einer Stärke von 5mm ist es stabil und wackelt nicht (Versuche mit Balsa-Holz und Worbla sind hier kläglich gescheitert, weil viel zu weich). Die Klinge haben wir herausgeschliffen bis zu dem Schwertgriff, der hat noch oben und unten eine Platte Balsa bekommen:


Die Klinge haben wir mit Worbla überzogen und herausgearbeitet. Nun widmen wir uns dem Griff. Der wird ebenfalls mit Worbla überzogen:

Das Fuchi (Griffzwinge) und die Kashira (Griff-Endkappe) sind aus Worbla modelliert (Normalerweise hat die Endkappe noch eine Öffnung für das Griffband, aber die haben wir der Einfachtkeit halber weggelassen):


Für das Tsuba (Stichblatt) wird die Form aus 3 Lagen Balsa ausgeschnitten und mit Worbla überzogen, die Stifte sind einfache Holsstifte. Balsa eignet sich dafür hervorragend: Es lässt sich mit dem Cutter ausschneiden, ist super leicht, Worbla haftet super und es reagiert nicht so empfindlich auf den Heißluftfön.





Das Loch in der Mitte sollte nicht zu groß und nicht zu klein sein, weil es jetzt durch die Klinge an den richtigen Platz vorsichtig geschoben wird. Durch das Habaki (Klingenzwinge) hält es super. Das Worbla an der Kontaktstelle kann man noch etwas warm machen und in die Öffnung drücken dann wackelt oder verrutscht auch nichts mehr (hier ist es gut sehr präzise zu arbeiten, dann muss man nicht so viel korrigieren):

Fertig ist das Katana und kann grundiert werden. Während die trocknet widmen wir uns der Schwertscheide auch Saya genannt. Die hat Pasels aus Styrodur passend ausgeschnitten und ausgefräst (Die Wände müssen sehr dünn sein, auch ca 5-10mm, damit es nicht zu wuchtig wird):





Beide Hälften fixieren (Am besten mit Malerkrepp) und wieder testen ob sich das Katana auch ziehen lässt:


Tipp: die Innenseite der Schwertscheide vor dem fixieren mit einer dünnen Schicht Stoff bekleben, da die raue Oberfläche des Styrodurs das Katana verkratzt (ist uns nämlich so ergangen, deshalb mit Stoff auskleiden dann passiert ihm nichts)

Die Schwertscheide wird ebenfalls wieder mit Worbla ummantelt und immer wieder schauen ob die Scheide auch passt und nichts zu eng wird:

Tipp: Styrodur ist für die Schwertscheide schwierig, da es sich sehr schnell durch Hitze verformt und die Löcher mit Worbla gefüllt werden müssen. Besser wäre gewesen, die Scheide aus Balsa zu formen.

Die Schwertscheide hat ein zur Klinge passendes Stichblatt, das auf die gleiche Weise gefertigt wird:




Loch kann etwas größer sein, aber nicht zu groß damit das Katana nicht zu leicht heraus rutscht. Zuletzt noch die "Verzierung" an der Schwertscheide formen (wieder aus Balsa, mit Tesa verklebt und mit dem Cutter die Form ausgeschnitten) und mit Worbla ummanteln:




Die Verzierung und das Blatt können an die Schwertscheide angebracht werden indem das umliegende Worbla erhitzt und angedrückt wird:


Zu diesem Zeitpunkt haben wir ein Video gedreht wie gut sich das Katana ziehen lässt, das findet ihr >>HIER<<

An der Schwertscheide fehlt noch das Kojiri (Abschluss)...





... und fertig ist die Schwertscheide:

 

Das größte ist geschafft. Die Schwertscheide muss nur noch grundiert und beides lackiert werden.
Für das Katana haben wir uns für den Wellenschliff entschieden der auf dem dritten Vorlagen Bild gut zu sehen ist. Lackiert wurde wieder mit etwas hochwertiger Acrylfarbe aus dem Bastelladen:


Zwei Schichten Klarlack zur Fixierung lassen die Farben erstrahlen (vor allem das schwarz, da die Farbe eher gräulich getrocknet ist). Den Griff und die Schwertscheide wurden mit Schnürsenkel Meterware umwickelt. An der Scheide habe ich das Band mit doppelseitigem Klebeband an Ort und Stelle fixiert weil es nicht so gut von alleine hält. Die Enden werden verknotet und ausgefranst:






Fertig ist Bakuzan! Dafür, dass es nach der Scissor Blade die zweite Waffe war die wir gebaut haben sind wir super zufrieden. Einige Fehler werden uns sicherlich beim nächsten Mal nicht mehr passieren. Falls ihr noch Fragen habt oder es Unklarheiten gibt, einfach bei uns melden.

LG
Pasels & Terrorpuschel

Donnerstag, 16. Juli 2015

Satsuki Kiryuin - Cosplay Tutorial


"Fear is freedom! Subjugation is liberation! Contradiction is truth! Those are the facts of this world! And you will all surrender to them, you pigs in human clothing!
Satsuki Kiryuin

Das zweite Cosplay-Duo, welches wir auf der Hanami vorgestellt haben, war Pasels als Ryuko Matoi (male street wear outfit) und Terrorpuschel als Satsuki Kiryuin (junketsu unverwandelt). Ich mache dieses Mal den Anfang und stelle euch vor, wie ich bei Satsuki Kiryuin vorgegangen bin.

Ich habe mich an dieser offiziellen Vorlage orientiert:

Die einzelnen Teile sind:
- Epauletten
- Latz
- Armbinde
- Uniform
- Stiefel
- Katana & Scheide (seperater Post)

An Stoff habe ich wieder meinen heißgeliebten Baumwollsatin in diversen Farben benutzt dazu noch goldfarbenen Stoff und Wirkfutter (das ist ebenfalls leicht elastisch).

Fangen wir mit der Uniform an. Nachdem das Schnittmuster so weit gepasst hat, habe ich das Futter genäht. Das Futter ist ohne Ärmel damit es nicht zu warm wird.

Der Oberstoff wird auf die gleiche Weise genäht, sowie die Ärmel:



Die goldfarbene - ich nenne es mal Verzierung- habe ich erst mal am Stück ausgeschnitten...



...und versucht an zu pinnen. Nach geschätzten 100 Versuchen und blutigen Fingern habe ich dann die Teile nochmals zusgeschnitten allerdings jedes einzeln und passend angepinnt:



Nachdem dies endlich geschafft war gings ans annähen...


...und tadaaa:




Die unteren goldenen Zipfel bleiben erst mal lose hängen, die werden später per Hand an den Rock genäht. Jetzt wird erst mal das Futter an den Halsausschnitt genäht, eingeschnitten und glatt gebügelt. Dann der nahtverdeckte Reißverschluss zwischen Oberstoff und Futter genäht. 
Der Rock ist ein simples ziemlich langes Rechteckt in Falten gelegt. Die Nähte habe ich geschickt in den Falten platziert (Perfektionismus und so ^-^) und rechts auf rechts an den Oberstoff genäht (das Futter ist nur angeheftet damit es ewas Spiel hat:

Die goldenen Zipfel können jetzt per Hand angenäht werden. Der Plan war eigentlich, dass sie in den Falten verschwinden aber dafür waren sie zu kurz.


 
Die Ärmel lassen sich nun von links annähen (einfach den RV aufmachen, Ärmel rechts auf rechts platzieren und annähen, das Futter dabei einfach mit ein fassen):


Die Manschetten bestehen aus einer simplen Vorlage, BW-Futter,Vlieseline und Oberstoff:



Vlieseline wird auf den Oberstoff gebügelt und das Satinband aufgenäht:





Die Rückseite schließen, ebenso beim BW-Futter. Dieses rechts auf rechts an den Oberstoff nähen und glatt bügeln:

Die Manschette wird in den Ärmel gelegt, per Hand fixiert und über den Ärmel gestülpt damit die Naht verdeckt ist, soll ja auch sauber aussehen ^-^
(nicht wundern, dass sind after-con Fotos, deshalb ist der Rand etwas schmutzig)





Weiter gehts mit dem Kragen. Hier habe ich mich an der Leseprobe von "How to make myCostumes" orientiert, die könnt ihr übrigens hier finden, und auf die Vorlage erweitert. Der Kragen ist vorne geschlossen und hat noch einen festen Stehkragen:




Beides habe ich mit Vlieseline verstärkt (Im Endeffekt hätte ich die Vlieseline nur im Stehkragen gebraucht). Dieser wird an das Kragen-Hauptteil genäht:


Die Augen sind etwas tricky weil sie aus vielen kleinen und v.a. geschwungenen (!) Teilen bestehen:







Mit viel Geduld und einem guten Bügeleisen kann man beide an den Kragen positionieren:


Das Wirkfutter wird rechts auf rechts angenäht (die RV Öffnung wird offen gelassen) und gut gebügelt, somit ist der Kragen gut eingefasst:





Ich habe mich dafür entschieden vorne einen nahtverdeckten RV ein zu nähen. Das schien mit die beste Lösung zu sein um den Kragen später auch an- und ausziehen zu können. Der RV wird in die Öffnung eingenäht:

Die Naht kann ruhig zu sehen sein, denn diese wird durch das Satinband verdeckt. Dieses wird dann einmal rund herum angenäht, dabei wird auch das Futter mit angenäht was aber nicht schlimm ist, einfach für den unteren Faden weiß nehmen:






Die Schleife habe ich ganz simpel aus 2 Lagen Stoff ausgeschnitten, rechts auf rechts genäht, umgedreht und mit einem Rechteck - das quasi den Knoten der Schleife bildet - per Hand an den Kragen genäht:


Die Armbinde, dass muss ich zugeben, ist nicht das schönste am Cosplay. Die kann man sicherlich auch schöner gestalten. Vom Prinzip her habe ich für die Elemente die sich herunter drücken lassen um Junketsu zu verwandeln, ein Stück Schnur wie eine Paspel eingenäht:






Mit dem Gummiband hält es besser am Oberarm und ist bewegungsfreundlicher:


Für die Epauletten habe ich Fransen als Meterware gefunden und an den oberen Teil genäht (dabei die Fransen mit Tesa fixieren):





Ober- und Unterstoff rechts auf rechts vernähen und vorsichtig wenden:


Dazwischen habe ich eine kleine Platte Moosgummi beklebt mit etwas Volumenvlies gesteckt. Das Loch verschließen, rund herum absteppen und noch eine Reihe Fransen aufnähen und kleben:




An die linke Epaulette wird dann noch die Kordel geklebt (Dafür das Ende ausfransen und mit viel Kleber fixieren):

An die Unterseite werden noch 2 Streifen Klett per Hand genäht, das Pendant auf den Kragen damit die Epauletten halten und bei Bedarf wieder abgenommen werden können. Man kann sie aber auch fest an den Kragen nähen.



Problemkind Stiefel. Es gibt zwei Versionen der Stiefel, wie man dabei vorgehen kann stelle ich euch im Folgenden vor und warum sie mich so genervt haben.

Version 1:

Altbekannte Technik: Man nehme ein Paar Pumps und näht Stulpen, verziert sie mit Satinband und fixiert diese am Schuh:



Dann den Absatz passend mit Worbla modellieren, anmalen und fertig:



Die Problematik an dieser Version ist, dass mir: 

1. nach einiger Zeit die Füße höllisch geschmerzt haben
2. Trotz eingenähtem Silikonbund eines Strumpfhalters wollten die Stiefel partout nicht an Ort und Stelle bleiben, was
3. auch daran lag, dass sie zu kurz geraten sind und ich
4. das blöde Futter hätte weglassen sollen.

Fazit: ich saß die halbe Hanami nur herum weil ich nicht mehr laufen konnte.

Version 2:

Hinter Version 2 stand die Idee die Overknees in Strümpfe und Schuhe zu trennen damit ich bei Bedarf auf flache Schuhe umsteigen kann. Da ich nicht nochmal Geld für ein neues Paar Pumps ausgeben wollte habe ich kurzerhand ein Paar eigene geopfert. Leider mussten dafür erst mal gefühlte 100 Nieten entfernt werden:



Dann heißt es wieder: modellieren, modellieren, modellieren... (ich wurde gebeten mehr Progress Bilder zu machen, deshalb hier die Bilder-Flut)







Das Worbla wird wieder mit Holzleim grundiert:


Die blaue Farbe bei Version 1 hat mir nicht so gefallen da sie zu dunkel und nicht so sauber deckt, dementsprechend habe ich die Schuhe komplett mit grau noch grundiert, auch die Sohle (bis auf die Trittfläche) bevor die weiße und die blaue Farbe dazu kommen.





Das blau wirkt jetzt insgesamt heller und deckender. Glanzlack gibt ihnen einen schönen finish. 

Die Strümpfe in Version 2 bestehen aus leicht stretchigem Lackstoff und haben eine Sohle.


Auch hier wird das Satinband aufnehäht und der Bund einfach mit ZickZack-Stich abgesteppt damit er elastisch bleibt.




Fertig ist dann auch diese Version, den Vergleich seht ihr hier:


Version 2 sieht durch den höheren Absatz und dadurch dass sie insgesamt länger sind viel besser aus. Blöderweise wollte auch die Version trotz doppeseitigem Klebeband nicht dort bleiben wie sie soll. Ich bin nun vollends genervt um komme wohl um Strumpfhalter nicht drum rum. Ein gutes hat es trotzdem: Mir haben die Füße nicht mehr weh getan *fg*.







Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns gerne schreiben.

LG Terrorpuschel